Mitten in die Debatte um den Rechtsextremismus und Terrorismus ist die Förderung von EXIT-Deutschland 2020 unklar. Mitglieder des Aktionskreis EXIT-Deutschland haben sich daher zu diesen Statements entschlossen. 

#KeinExitOhneExit

—— Stefan —— 

„Ausstieg ohne EXIT ist wie ein Glückspiel: Vielleicht geht es gut!? 

Ich vollzog den Ausstieg zunächst ohne Unterstützung– beinahe wäre es schief gegangen! Ein Ausstieg ohne Begleitung ist durchaus möglich, ich für meinen Teil habe es versucht. Gute zwei Jahre später befand ich mich in einer Situation, in der ich aus verschiedensten Gründen keinen Ausweg mehr sah. Ich verschleierte bis dahin meine Vergangenheit, unter anderem durch das Tragen langer Kleidung: Der Körper war übersät mit Nazi-Tattoos. Es war eine Frage der Zeit, bis es rauskommt. Und so kam es. Alles brach zusammen. Körperliche Übergriffe und massive Bedrohungen, ich wurde denunziert, Menschen glaubten, etwas „gegen mich in der Hand zu haben“. Ich bekam das Gefühl, keine Chance im Leben mehr zu bekommen. Und zu welchen Gedanken dies zwangsläufig führt, kann man sich vielleicht denken. Dass es so weit kommt, hätte ich nie gedacht. Der Anruf bei EXIT war dann in einer absolut akuten Notfallsituation. Die nötige Hilfe kam sofort, inzwischen habe ich – auch durch die Unterstützung von EXIT – sogar meine Haut überwiegend von den NS-Symbolen befreien können. Ich bin ein Mensch der seit dem Ausstieg sehr reflektiert ist und dies auch selbstständig geschafft hat. Für meine Fehler stehe ich gerade, doch die damalige Bedrohung wäre ohne EXIT kaum zu bewältigen gewesen. 

Da ich Rechtsextremismus heute für eine große gesellschaftliche Gefahr halte, hoffe ich, dass es Deradikalisierungs-Programme wie EXIT weiter gibt.“