Achim Schmid wurde im Rems-Murr-Kreis vom Ku-Klux-Klan rekrutiert. Fast zwei Jahre lang führte er seinen eigenen Klan-Ableger von Schwäbisch Hall aus. Er hat mit unserer Redaktion über seine Radikalisierung, das Gefahrenpotenzial des rassistischen Geheimbundes und seine Abkehr von der rechtsextremen Szene gesprochen.
Sommer 1998, auf einem NPD-Grillfest außerhalb von Winnenden: Zwei Männer sitzen bei einem Bier zusammen. Der eine wird „Tweety“ genannt, er ist Ex-Gitarrist der rechtsextremen Band „Triebtäter“. Der andere ist Achim Schmid, damals ebenfalls ein bekannter Musiker in der Szene. Schmid hat gerade seinen Auftritt hinter sich, als Tweety ihn fragt: „Willsch net bei de Zipfelmitze mitmache?“
Zipfelmitze, das klingt harmlos. Gemeint ist damit aber der rassistische Geheimbund Ku-Klux-Klan, den man sonst eher aus den USA kennt – und auf dessen Konto zahlreiche Morde gehen.
„Zuerst wusste ich nicht, was ich von dieser Frage halten sollte“, erinnert sich Achim Schmid. „Dann dachte ich aber schnell: Ah, Geheimhaltung! Zipfelmitze, das ist ein Codewort. Und überhaupt: die fragen mich! Ich muss nicht mal anklopfen. Ich fühlte mich exklusiv, besonders. Ich sagte ja.“